BHKW-Lieferanten bestätigen: Wartungskosten sinken durch Flexibilisierung

BHKW-Lieferanten bestätigen: Wartungskosten sinken durch Flexibilisierung. Eine echte Überraschung für Praktiker: Wer seine Biogasanlage konsequent flexibilisiert und insbesondere große BHKW hinzubaut, hat nicht etwa höhere Wartungskosten wegen des Start-Stopp-Betriebs zu befürchten – im Gegenteil, sinken die Wartungskosten je erzeugter Kilowattstunde.

Die Gründe dafür sind nachvollziehbar: Einerseits beziehen sich die bekannten Befürchtungen vor Motorenverschleiß auf die berüchtigten Kaltstarts. Dabei kommt es zu starken tehrmodynamischen Spannungen, hohen Reibungskräften. Im kalten Motor bilden sich der Aufwärmphase aus Schwefeloxiden und kondensierter Feuchtigkeit hoch konzentrierte Schwefelsäure, die sowohl dem Gasfilter als auch dem Abgasstrang zusetzen.

Das ist natürlich grundsätzlich zu vermeiden, weswegen flexible Biogasmotoren grundsätzlich permanent warmgehalten werden.  Wenn aber der Motor ständig durch Warmwasserzirkulation im Kühlkreislauf auf über 60° C gehalten wird,  sind die Kondensatgefahren gebannt. Motorenhersteller honorieren dies, indem die typischen Vollwartungsverträge inzwischen gleichermaßen für Dauerläufer gelten, wie auch für entsprechend ausgerüstete BHKW, die im Fahrplanbetrieb z.B. bis zu 1.000 mal pro Jahr oder 3 mal am Tag starten. Doch das erklärt noch nicht die Kostensenkung, denn auch Warmstarts kosten Geld für z.B. höheren Zündkerzenverschleiß und Ölwechsel.

Die Kostensenkung kommt daher, dass einerseits größere BHKW eingesetzt werden. So steigen die spezifischen Wartungskosten für ein viermal leistungsfähigeres BHKW nur etwa um den Faktor 2,5. Da ein großes Flex-BHKW nur noch wesentlich weniger Betriebsstunden absolviert, verlängern sich die  Wartungsintervalle deutlich.

Bei mehreren Flex-Infotagen erklärten die Vertreter der führenden BHKW-Anbieter von 2G Energy und andere Packager für Jenbacher und MWM-Motoren, dass diese Kostendegression per Saldo die Kostensteigerung durch wachsenden Verschleiß mehr als aufwiegt. Das gilt, wenn auch abgeschwächt, sogar bei „modularer Flexibilisierung“ durch Zubau von mehreren kleine BHKW.