Für den Klimaschutz muss die Energiewende beschleunigt werden

Für den Klimaschutz muss die Energiewende beschleunigt werden. Warum ist das so schwierig, obwohl es weniger kostet, als es einbringt?

Die Zeit drängt, das haben die Waldbrände in Australien gezeigt – nach den verheerenden Bränden in Russland, Brasilien, Kalifornien, Syrien und sogar in Brandenburg ein Zeichen für die Gefahren und die hohen Kosten der Klimakrise. Die Emission von Treibhausgasen muss in wenigen Jahren auf Null gesenkt werden, um eine weitere Verschlimmerung zu bremsen.

Die Energiewende, der Umbau unseres Transportsystems, die energetische Sanierung des Gebäudebestands und eine Reform der Landwirtschaft stehen an. Das verunsichert viele Menschen. Manche verschließen ihre Augen vor der Wirklichkeit. Reflexhaft werden hohe Kosten, drohende Arbeitsplatzverluste und wirtschaftliche Risiken ins Feld geführt – Schon ein Unsinn angesichts der wirklichen Gefahren.

Das Gegenteil ist wahr: Der nachhaltige Umbau unseres Wirtschaftssystems bietet vielfältige neue Chancen. Er senkt die Kosten und kann für alle Akteure zusätzliche Nutzen stiften. Diese Botschaft muss die Breite der Bevölkerung erreichen, damit auch die Politik wagt, die notwendige Umsteuerung zu beschließen. Das Klimapaket, eher ein Klimapäckchen, geht allenfalls in die richtige Richtung. Die Nachbesserung der CO2-Bepreisung auf einen Einstiegspreis von 25 €/Tonne ist noch viel zu zaghaft. (Die klaren Empfehlungen der „Esys – Energiesysteme der Zukunft“ der deutschen Wissenschaftsakademien finden Sie hier.)

In der politischen Landschaft gilt die Energiewende dennoch als teures Projekt. Dieses Mantra hat sich in den Köpfen von vielen Journalisten, Bürgern und Politikern festgesetzt, dabei ist das Gegenteil wahr. Das Vorurteil, festgemacht an der höhe der Investitionen und der (ungerecht verteilten) EEG-Umlage, verkleistert die Gehirne und die Diskussionen.

Doch die Investition in Erneurbare hat auch eine messbare Rendite. Es ist belegbar, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien der Volkswirtschaft unter dem Strich eine Milliardensumme eingebracht hat.

Wie gut sich die Energiewende rechnet, wurde von Forschern um Prof. Jürgen Karl an der FAU untersucht, zuerst im Auftrag von Siemens und im Abstand von einigen Jahren ein update im Auftrag der EWS.

Dabei wurde ein Szenario „Deutschland ohne erneuerbare Energien“ mit der Realität verglichen.

Ergebnis: die Energiewende hat die Strompreise nicht in die Höhe getrieben, sondern gesenkt. Das Diskussionspapier finden Sie hier.

Dabei nicht gerechnet, dass die im EEG geförderten Anlagen noch über die Förderzeit hinaus kostengünstigen Strom liefern werden. Der allerdickste Brocken ist noch nicht mal eingerechnet: Jede Tonne CO2, dessen Emission durch den regenerativen Strom vemieden wurde, erspart volkswirtschaftliche Schäden, die nicht weit unter 200 € liegen dürften. Alle diese Nutzen kommen noch hinzu!

Für den zukünftigen Ausbau der erneuerbaren Energien gilt, dass die tatsächlich enormen hohen Lernkosten bereits gezahlt und abgeschrieben sind. Das Kosten-/Nutzen-Verhältnis steigt also noch weiter.

So gesehen, wäre die Beschleunigung der Energiewende das Beste, was man für einen die wirtschaftlichen Wohlfahrtsgewinn tun kann!