Solarthermie für die iKWK-Ausschreibung

Neue Chanchen - nicht nur für die KWK-Branche

Mit der letztes Jahr eingeführten Ausschreibungen für innovative KWK-Systeme (iKWK) ergeben sich neue Chanchen - nicht nur für die KWK-Branche. Die Forderung nach einem Anteil von 30 % erneuerbarer Wärme bei iKWK-Systemen fördert auch regenerative Wärmeerzeuger, wie Solarthermie.

Im Juni 2018 startete die erste Ausschreibungsrunde für innovative KWK-Systeme mit 1 bis 10 MW elektrischer Leistung. Mit einer Förderdauer von 45.000 VBh und einem Höchstwert von 12 ct/kWh ist das maximale Gebot wesentlich höher als beim konventionellen KWK-Zuschlag. Dafür steigen aber auch die Anforderungen an das iKWK-System:

Die Wärmeerzeugung der iKWK-Anlage muss zu 30 % aus erneuerbaren Wärmequellen wie der Solarthermie stammen. Über einen elektrischen Wärmeerzeuger muss auch Stromüberangebot (negative Residuallast) genutzt werden. Über die Begrenzung von jährlich maximal 3.500 VBh, soll ist der flexible Betrieb des BHKW`s zwingend erforderlich.  

Aus den ersten Erkenntnissen mit iKWK-Systemen kombiniert mit Solarthermie berichtete Rolf Meißner von Ritter XL Solar. In Senftenberg wurden langjährige Erfahrungen mit solarthermischen Großanlagen gesammelt. Röhrenkollektoren gewinnen große Wärmemengen mit einer Vorlauftemperatur von über 80°C, die in Wärmenetze eingespeist werden. Die Wärmebereitstellung über Solarthermie senkt Wärmegestehungskosten und mindert THG-Emission.

Die Ausschreibung für innovative KWK-Systeme fordert einen regenerativen Wärmeanteil von mind. 30 %, die mit solarthermischen Systemen erfüllt werden können. Diese Mindestforderung als Ausschlusskriterium verlangt wegen wetterberdingter Schwankungen, dass die Solarthermieanlagen und der Wärmespeicher noch größer ausgelegt werden müssen.  Das mindert die Wirtschaftlichkeit der Solarthermieanlage. Deshalb sollte, so Rolf Meißner, der erneuerbaren Wärmeanteil der Solarthermieanlage über einen längeren Betrachtungszeitraum berechnet werden, um die jährlichen Schwankungen ausmitteln zu können (Die ausführliche Erklärung finden Sie im download-Bereich).

Trotz der Sicherheit für die Solarthermie ist ein wirtschaftlicher Betrieb mit einer Amortisationszeit von ca. 8 Jahren möglich; zwei iKWK-Systemen in Kombination mit Solarthermie sind in der Planung.

Als erneuerbare Wärmequelle zählen solarthermische oder geothermische Anlagen, sowie gas- oder elektrisch angetriebene Wärmepumpen mit einer Jahresarbeitszahl > 1,25. Damit ist die iKWK-Ausschreibung eine überaus interessante Alternative zum „klassischen“ KWK-Zuschlag.

Wenn ausreichend Platz für Solarthermieanlage und Speicher zur Verfügung steht, ist dies für Betreiber und Planer eine Option, um zukunftsfähige KWK-Systeme zu planen und die Wärme- wie Stromwende voran zu bringen.

Den Vortrag finden Sie hier