Parlamentarisches Fachseminar
Themenraum 2: Energiewirtschaft: Strom und Wärme aus Biogas in der dunklen Flaute
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Der Strommarkt heute
Videobeitrag von Agrarservice Lass GmbH


Durch die Energiewende wurden viele neue kleinere Stromerzeuger an das Netz angeschlossen, die die Volatilität im Netz erhöht haben. Diese gleichen derzeit die konventionellen Kraftwerke und teilweise die Biogasanlagen aus. Durch den Atom- und Kohleausstieg werden die fossilen Kraftwerke vom Netz gehen und dadurch die Leistungsschwankungen nicht mehr ausgleichen können.
Bioenergie zum Lastenausgleich
Thorsten Lenck, Agora Energiewende


Die fluktuierenden Erneuerbaren drängen die Kohleverstromung aus dem Markt und sorgen für viele Stromüberschüsse im Netz – die sich vor allem durch die vermehrten negativen Strompreise zeigen.
Doch bevor die Überproduktion an Strom zu einer Abschaltung von Windkraftanlagen und Photovoltaik führt, sollte der wertvolle Energieträger Biogas zu diesen Zeiten abgeschaltet werden und bei Strombedarf die Versorgung sichern. Dafür ist es auch notwendig das Biogasanlagen nicht nur auf dem Papier die kalten Dunkelflauten abdecken können, sondern über eine Flexibilisierung auch in der Praxis.
Die Flexibilisierung von Biogasanlagen ist kurz- und mittelfristig besonders wichtig und kann in Zukunft durch eine stoffliche Nutzung erweitert werden. In einer klimaneutralen Welt werden Biogasanlagen somit immer wertvoller.
Entlastung der Stromnetze durch Dezentralität
Prof. Dr. Markus Zdrallek, Bergische Universität Wuppertal


Die Leistungsschwankungen werden derzeit noch von konventionellen Kraftwerken ausgeglichen, die wir in Zukunft nicht mehr zu Verfügung haben werden. In einem regenerativen Energieversorgungssystem ist Biogas eine der wenigen verlässlichen Flexibilitäten, die zur Verfügung stehen. Werden diese systemdienlich eingesetzt, können immense Kosten beim Verteilnetzausbau gespart werden. Der Umbau der Biogasanlagen auf eine flexible Fahrweise kann durch die Dezentralität die Verteilnetze entlasten und gesicherte Leistung bereitstellen.
Regenerative Energieversorgung mit Bioenergie
Dr. Ludger Eltrop, Universität Stuttgart/IER


Biogas ist als energiereicher Brennstoff ökologisch wie ökonomisch hochattraktiv und ist geeignet mit der bestehenden Infrastruktur eine regenerative Energieversorgung aufzubauen. Dafür müssen Biogasanlagen komplementär zur Stromerzeugung aus Sonne und Wind laufen und somit eine stabilisierende Wirkung übernehmen. Damit dies geschieht müssen die bestehenden Anlagen verbessert und umgebaut werden – kurz flexibilisiert.
Leistungsglättung durch steuerbare Quellen
Prof. Dr. Peter Birkner, House of Energy e.V.


Im Zuge der Energiewende werden neue Erzeuger und Verbraucher die Volatilitäten im Netz erhöhen. Diese hohen Leistungen gilt es, durch steuerbare Quellen zu senken und zu glätten.
Biogas ist mit dem vergleichsweise hohen Flächenbedarf ein sehr wertvoller Energieträger, der sinnvoll eingesetzt werden muss aber dabei viele Perspektiven bietet. Neben der flexiblen Leistungsbereitstellung kann auch die stoffliche Nutzung der Biogasanlagen eine überaus sinnvolle Alternative sein. Der hohe Volkswirtschaftliche Nutzen der Bioenergie macht den Weiterbetrieb der bestehenden Biogasanlagen überaus sinnvoll.
Bioenergie - eine besten Speichertechnologien
Piriyanha Sivabalasingam, energethik Ingenieurgesellschaft mbH


Die Energiewende benötigt Speicher, um die Fluktuation von Photovoltaik und Windkraft ausgleichen zu können. Der effizienteste Speicher ist die Bioenergie – die Energie in Form von Kohlenstoff speichert und jederzeit bedarfsgerecht in Strom und Wärme gewandelt werden kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Speichertechnologien nimmt die Bioenergie nach wirtschaftlichen wie technischen Kriterien eine Vorreiterrolle ein. Flexible Biogasanlagen sind bereits jetzt in der Lage Energie über längere Zeiten ohne Verluste zu speichern und fungieren somit als – regenerative Speicherkraftwerke.
Biogasanlagen zur langfristigen Unterstützung von Batteriespeichern
Mathias Groth, WEMAG AG


Die WEMAG als kommunales Energieversorgungsunternehmen betreibt mehrere flexible Biogasanlagen zur Unterstützung der Batteriekraftwerke. Die Batterien können zwar kurzfristige Leistungsschwankungen sehr gut ausgleichen, sind aber ungeeignet für den Ausgleich langfristiger Fluktuationen, für diese werden Biogasanlagen benötigt. In den letzten Jahren konnten mit den in Grundlast betriebenen Biogasanlagen Verfahren und Techniken für einen flexiblen Betrieb entwickelt werden. So dass jetzt Technik und Erfahrung vorhanden sind um mit Bioenergie das Stromnetz bei Überlast zu entlasten und bei Strombedarf zu unterstützen.
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- Parlamentarisches Fachseminar: Einführung in die Flexibilisierung von Biogasanlagen
- Themenraum 1: Ist Biogas ein Problem, oder ein Teil der Lösung?
- Themenraum 2: Energiewirtschaft: Strom und Wärme aus Biogas in der dunklen Flaute
- Themenraum 3: Ökonomie, Praxis, Technik
- Zusammenfassung, Ergebnisse und Ausblick
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