Thementisch 1 Versorgungssicherheit in der Energiewende: Biogasstrom als Flexibilitätsoption (Moderator: Jan Sagefka, Baywa r.e.)

Flexible Biogasanlagen sind eine kostensenkende, bewährte Flexibilitätsoption – schneller verfügbar als der Netzausbau Der Umbau des Biogasanlagenbestands kann die Verteilnetze schon kurzfristig entlasten und die Leistung von allen noch laufenden Steinkohlekraftwerke ersetzen.

Flexible Biogasanlagen können die Schwankungen von Wind und Sonne kurzfristig ausgleichen und dadurch die Versorgung sichern. Dafür werden sie zukünftig strompreisorientiert an- und abgeschaltet. Die Betriebsruhe bei hoher Einspeisung von Wind- und Sonne lindert auch lokale Netzengpässe und senkt sofort die Kosten für Redispatchmaßnahmen sowie mittelfristig für Netzausbau. Schon 2017 hatte das DBFZ gezeigt, dass die marktpreisgesteuerte Abschaltung von Biogas-BHKW im ländlichen Raum in der Mittagszeit zur deutichen Steigerung der nutzbaren PV-Leistung führt.

Die flexible Fahrweise wurde in der Praxis an der Beispielanlage Rixdorf gezeigt. Neben bedarfsgerechter Stromeinspeisung, kann im Wärmepufferspeicher durch eine Power-to-Heat-Anlage auch Strom bei Überproduktion aufgenommen und verwertet werden und das Netz stützen („Nutzen statt Abregeln“)..

Das Biogas-BHKW wurde durch ein zweites Modul mit vierfacher Leistung ergänzt. So kann die Anlage bei hohem Bedarf an fünf Stunden des Tages mit 2.500 kW (2,5 MW) Leistung Strom liefern. Ein zusätzlicher druckloser Reingasspeicher kann die Biogasproduktion von 60 Stunden einspeichern, bevor die BHKW wieder anspringen müssen („Wochenend-Flexibilität“).

Währenddessen sorgt ein Pufferspeicher mit 1.000 Kubikmeter Wasserinhalt für die Wärmeversorgung des nahegelegenen Dorfes Lebrade. Der Puffer kann auch in zeitweiligen Kälteperioden das BHKW unterstützen und dessen Reichweite vergrößern. Eine deutliche Einsparung von Heizmaterial ist die Folge.

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