Einführung: Biogas als Speicherkraftwerk

Der Zusatznutzen von Biogas besteht in der Speicherfähigkeit. Die typischen Gashauben (Doppelmembranspeicher) enthalten verbrauchsfertiges Biogas für ein Vielfaches der mittleren elektrischen Leistung für bis zu 12 Stunden Spitzenlast.

Diese Fähigkeiten werden auch von der Branche selbst erst jetzt erkannt und aufgebaut.

Zunächst war Strom aus Biogas keineswegs teurer als Solarstrom. Er wurde Tag und Nacht erzeugt und eingespeist. Mit jeder Kilowattstunde konnte Atom- oder Kohlestrom verdrängt werden.

Mit dem Erfolg der erneuerbaren Energien im ersten Jahrzehnt wurde klar, dass auch eine große räumliche Streuung und Vielfalt von Wind- und PV-Anlagen nicht ausreicht, die Ernte zeitlich mit den Lastprofilen in Deckung zu bringen. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit ausreichende Kapazitäten für längere Dunkelflauten zu installieren, um die hohen Kosten für die Speicherung von Strom zu verhindern.

Es werden also auf lange Sicht regelbare Erzeuger benötigt, die möglichst klimaneutral sein sollten. Strom aus dezentralen Motoren, idealerweise mit Biogas gespeist, wären dafür erste Wahl. Die bestehenden Anlagen müssen aber noch auf die Deckung der Versorgungslücken umgestellt werden. Seit 2012 wird dafür die Flexprämie für Bestandsanlagen angeboten.

Zusätzlich liegt im Silo die Futtermenge für viele Monate Vergärung. Die bundesweiten Vorräte dürften nach der Ernte für über 20 Terawattstunden Strom ausreichen – das allein könnte den Gesamtbedarf in Deutschland für etwa zwei Wochen decken. Die Gaserzeugung kann im Prinzip kurzfristig gesteigert werden, jedoch sind die wenigsten Biogasbetreiber bisher darauf eingestellt.

Damit ist Biogas sicher nicht die einzige Lösung für das Problem Dunkelflaute, doch ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit, CO2-arm, rasch verfügbar und kostengünstig.

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