Generell haben Biogasanlagen, deren Wärme ein Wärmenetz versorgt, meist im Sommer Wärme übrig. Im Winter könnte mehr Wärme gebraucht werden.

Mithilfe der flexibilisierten Biogasanlagen kann nun auch die Wärmeerzeugung an den Bedarf angepasst werden, indem sich die tägliche Betriebsdauer der BHKW am Wärmebedarf orientiert. Dafür muss in warmen Perioden die Biogasproduktion gedrosselt und in kalten Perioden gesteigert werden, wie in Abbildung 7 gezeigt ist. Zahlreiche Forschungsprojekte und praxisreife Innovationen beschäftigen sich mit der verbesserten und schnellen Anpassung der Biogasproduktion an den Bedarf.

Unabhängig davon ist es sinnvoll, einen großzügig dimensionierten Wärmespeicher zu installieren. Der Speicher entkoppelt einerseits den Zeitpunkt der Wärmenutzung vom Betrieb des BHKW. Wärme aus der Stromerzeugung wird so in abweichenden Zeiten des Wärmebedarfs verfügbar und steigert den Versorgungsgrad mit BHKW-Wärme.

Der Wärmevorrat im Speicher steht andererseits in sehr kalten Zeiten auch zusätzlich zur BHKW-Wärme zur Verfügung. Schließlich kann ein sehr großer Wärmevorrat auch die Versorgungssicherheit steigern und die Biogaswärme aufwerten, oder auch einen zusätzlichen Wärmeerzeuger einsparen.

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Abbildung 10: Saisonale Flexibilisierung der Wärmerzeugung, Quelle: Flexperten (2015)

Auch für Biogasanlagen, die bisher keine Wärmenutzung haben, ergeben sich aus der Flexibilisierung und der verlängerten Perpektive neue Potenziale, eine Wärmenutzung zu steigern oder neu aufzubauen. Wo immer es möglich ist, sollten Betreiber die Zeit der EEG-Vergütung und den KWK-Bonus nutzen, um nachhaltige Wärmenutzungen zu entwickeln. Bei der Ausschreibung um eine zweite Vergütungsperiode ist es wichtig, durch den Verkauf von Wärme möglichst zusätzliche Erlöse erzielen.